Stress Mindset: Wie deine Haltung deinen Körper verändert (Alia Crum × Huberman)

tress gehört zum Alltag – egal ob im Job, beim Lernen, beim Sport oder wenn dein Kind dir zum zwanzigsten Mal erklärt, dass das Toast heute „falsch geschnitten“ wurde. Viele glauben: Stress ist schlecht, macht krank, blockiert Leistung. Aber genau hier kommt das stress mindset ins Spiel.

In ihrem Gespräch mit Andrew Huberman zeigt Dr. Alia Crum, dass Stress nicht nur belastet, sondern auch kraftvoll, fokussierend und sogar körperlich stärkend sein kann – wenn wir unsere Haltung dazu ändern. Es ist ein bisschen so, als hätten wir im Kopf einen geheimen Schalter, der entscheidet, ob Stress uns lähmt oder uns genau den Boost gibt, den wir brauchen.

Klingt zu gut, um wahr zu sein? Wart’s ab. Du erfährst gleich, wie Studien zeigen, dass Mindsets Hormone verändern, Hunger beeinflussen, Blutdruck senken und sogar deine Motivation neu ausrichten können. Und du bekommst praktische Tools, die du sofort anwenden kannst.

Hier ist ein Überblick, was Spannendes folgt:


Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist ein Stress Mindset – und warum beeinflusst es sogar deinen Körper?
  2. Die Milchshake-Studie: Gleicher Shake, anderes Mindset – anderer Hormoneffekt
  3. Die Hotel-Studie: Wie ein Reframe Blutdruck & Gewicht veränderte
  4. Stress ist nicht nur schlecht: Das biologische Stress-Paradox
  5. Die 3-Schritte-Methode „Rethink Stress“ zum direkten Anwenden
  6. Wie Placebo & Nocebo deinen Alltag stärker beeinflussen als du denkst
  7. Mindset in Ernährung, Bewegung & Gesundheit – praktische Beispiele
  8. FAQs: Häufige Fragen zum Stress Mindset
  9. Quellenangaben & weiterführende Links

1. Was ist ein Stress Mindset – und warum beeinflusst es sogar deinen Körper?

Das stress mindset beschreibt deine tief sitzende Überzeugung darüber, was Stress eigentlich ist. Ist Stress für dich etwas Gefährliches, das deinen Körper kaputtmacht – oder ist Stress eine Art eingebautes Verstärker-System, das dich schärfer, fokussierter und leistungsfähiger macht? Genau hier beginnt die Magie.

Unser Gehirn liebt einfache Regeln. Wenn dein stress mindset lautet: „Stress ist schlecht“, dann reagiert dein Körper darauf, als würde ständig ein kleines Warnsignal rot blinken. Herzrasen fühlt sich dann bedrohlich an, Anspannung wirkt störend, und jeder Termin löst einen Mini-Alarm aus. Wenn dein stress mindset dagegen lautet: „Stress kann mich stärker machen“, laufen viele Prozesse ganz anders. Dein Körper nutzt dieselben Stresshormone, aber mit einer komplett anderen Bedeutung: Fokus statt Angst, Energie statt Erschöpfung, Klarheit statt Chaos.

Das Spannende: Ein stress mindset beeinflusst nicht nur deine Gedanken, sondern auch Hormone, Leistungsfähigkeit und sogar deine Motivation. Es wirkt wie eine Linse, die entscheidet, ob Stress dich lähmt oder antreibt. Genau deshalb ist das stress mindset eine der mächtigsten Stellschrauben für mentale und körperliche Gesundheit – und wird gleichzeitig von den meisten Menschen völlig unterschätzt.

Um das verständlich zu machen, hat Dr. Alia Crum einige der bekanntesten Mindset-Studien durchgeführt. Und sie zeigen glasklar: Deine Erwartung verändert messbar deinen Körper. Nicht metaphorisch – biologisch.

Kleine Grafik zum Einstieg:

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|                   STRESS = …?                      |
+-------------------+--------------------------------+
| Stress ist schlecht | Stress kann stärken          |
+-------------------+--------------------------------+
| Angst, Druck, Enge | Fokus, Energie, Klarheit      |
| Rückzug, Überforderung | Aktivierung, Zugriff auf   |
| Physiologie schaltet auf Schutz  | Ressourcen & Lernen |
+----------------------------------------------------+
|       Dein stress mindset entscheidet.             |
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2. Die Milchshake-Studie: Gleicher Shake, anderes Mindset – anderer Hormoneffekt

Die sogenannte „Milkshake Study“ gehört zu den berühmtesten Arbeiten von Alia Crum – und sie zeigt perfekt, wie stark Gedanken auf den Körper wirken. Hier kommt das stress mindset in einer anderen Form ins Spiel: nämlich dem mindset über Essen.

Die Versuchspersonen bekamen an zwei Terminen denselben Milchshake zu trinken. Tatsächlich war es immer die gleiche Mischung, etwa 300 Kalorien. Der Trick:
Einmal stand ein Etikett drauf mit „620 Kalorien – extra indulgent“.
Das andere Mal hieß es „140 Kalorien – sensible shake“.

Das Ergebnis war spektakulär. Die biologische Reaktion der Teilnehmenden hing nicht davon ab, was sie tranken, sondern davon, was sie glaubten, dass sie tranken. Das Hormon Ghrelin – das „Hungerhormon“ – sank bei der „indulgent“-Version viel stärker. Der Körper verhielt sich so, als hätte er eine viel größere Mahlzeit bekommen – obwohl objektiv nichts anders war.

Die Botschaft:
Du kannst mit einem einzigen Gedanken deinen Stoffwechsel beeinflussen.

Das lässt sich wunderbar als kleine Grafik darstellen:

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|            MILKSHAKE-STUDIE (ALIA CRUM)                  |
+----------------------------+------------------------------+
|   „Indulgent“-Label        |   „Sensible“-Label           |
|   (620 kcal – Fake)        |   (140 kcal – Fake)          |
+----------------------------+------------------------------+
|   Starker Ghrelin-Abfall   |   Kaum Ghrelin-Abfall        |
|   -> Sättigung steigt      |   -> Körper bleibt hungrig    |
+----------------------------+------------------------------+
|       Gleicher Shake – komplett andere Wirkung.           |
+-----------------------------------------------------------+

Die mentale Bedeutung von Nahrung – Genuss oder Verzicht – beeinflusst messbar, wie dein Körper reagiert. Und genau hier schließt sich der Kreis zum stress mindset:
Der Körper folgt der Bedeutung, die du ihm gibst.


3. Die Hotel-Studie: Wie ein Reframe Blutdruck & Gewicht veränderte

Die zweite berühmte Studie zeigt, wie mächtig ein einziges Reframing im Alltag sein kann – sogar ohne Trainingsplan, ohne Veränderung der Ernährung, ohne neue Gewohnheiten.

Hotel-Housekeeperinnen bewegen sich im Job enorm viel: Betten machen, Wagen schieben, Treppen laufen, Heben, Strecken, Ziehen. Eigentlich sammeln sie damit jeden Tag locker die empfohlene Menge an körperlicher Aktivität. Doch ihr Mindset war:
„Das ist einfach harte Arbeit. Kein Sport.“

Also bekamen sie ein Reframing. Die Forscher erklärten ihnen, dass ihre tägliche Arbeit tatsächlich Training ist – und gesundheitlich genauso wirkt. Sie wurden darauf aufmerksam gemacht, wie viel Muskelarbeit, Energieverbrauch und Bewegung sie täglich leisten.

Vier Wochen später – ohne jede Veränderung der tatsächlichen Tätigkeit – war Folgendes passiert:

  • niedrigerer Blutdruck
  • Gewichtsverlust
  • weniger Fettmasse
  • mehr Energiegefühl

Das heißt: Allein die neue Interpretation ihrer Aktivität veränderte die Physiologie.

Grafische Übersicht:

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|                HOTEL-HOUSEKEEPER-STUDIE                         |
+--------------------------+---------------------------------------+
|  Vor dem Reframe         |  Nach dem Reframe                     |
+--------------------------+---------------------------------------+
|  "Nur Arbeit."           |  "Das ist Bewegung/Training."         |
|  Stress, Müdigkeit       |  Stolz, Selbstwirksamkeit             |
+--------------------------+---------------------------------------+
|  Keine körperlichen      |  Gesundheitswerte verbessert:         |
|  Änderungen              |  - niedrigerer Blutdruck              |
|                          |  - weniger Gewicht                    |
|                          |  - weniger Fett                       |
+----------------------------------------------------------------+
|     Mindset verändert die körperliche Wirkung identischer       |
|                        Aktivitäten.                             |
+----------------------------------------------------------------+

Diese Erkenntnis ist direkt auf das stress mindset übertragbar:
Nicht der Stress macht uns kaputt oder stark – sondern was wir glauben, was Stress bedeutet.

4. Stress ist nicht nur schlecht: Das biologische Stress-Paradox

Wenn Menschen „Stress“ hören, denken viele sofort an das Schlimmste: Herzrasen, Verspannungen, schlaflose Nächte, graue Haare und zu viel Kaffee. Jahrzehntelang wurde Stress als Feind betrachtet – etwas, das man bekämpfen, vermeiden oder wegatmen muss. Aber genau hier setzt das stress mindset an, denn der wissenschaftliche Blick auf Stress ist viel komplexer, als wir es oft erzählt bekommen.

Im Kern ist Stress nichts anderes als eine Aktivierung des Körpers, weil dir etwas wichtig ist. Sobald du eine Herausforderung wahrnimmst, startet dein Nervensystem ein Programm, das dich eigentlich unterstützen soll. Deine Pupillen öffnen sich, damit du besser siehst. Dein Körper schüttet Adrenalin aus, damit du schneller reagieren kannst. DHEA steigt an, damit du lernst, wächst und dich anpasst. Und dein Fokus wird so schmal wie der Lichtkegel einer Taschenlampe in einer dunklen Höhle – du siehst plötzlich nur noch das, was zählt.

Das Paradox: Dieselben körperlichen Reaktionen, die bei einem schlechten stress mindset wie Bedrohung wirken, können bei einem anderen Mindset zum Booster werden.
Stress ist also weder nur gut noch nur schlecht – es kommt darauf an, welche Bedeutung du dem Stress gibst.

Wenn dein stress mindset negativ ist („Stress ist gefährlich“), zieht dein System die Handbremse an: Vermeidungsverhalten, Überlastungsgefühl, enge Atmung, Rückzug.
Wenn dein stress mindset dagegen lautet: „Stress kann mir helfen und mein Körper macht das gerade für mich“, passiert etwas Überraschendes:
Die gleiche Aktivierung fühlt sich kraftvoll an. Du kannst schneller denken, besser fokussieren und dir sogar körperliche Leistungssteigerungen erschließen.

Ein schönes Beispiel aus der Stressforschung ist, dass akuter Stress — richtig interpretiert — kurzzeitig sogar Testosteron und andere anabole Prozesse erhöhen kann. Genau das zeigte die Forschung von Duncan French: Ein erster Fallschirmsprung löste eine Hormonreaktion aus, die viele eher aus dem Fitnessstudio kennen würden als aus der Psychologie.

Das zeigt uns:
Stress ist nicht der Gegner. Das stress mindset entscheidet, ob er dich stärkt oder ausbremst.


5. Die 3-Schritte-Methode „Rethink Stress“: Ein einfaches Tool, das dein Alltag verändern kann

Wie nutzt man dieses Wissen jetzt praktisch? Genau hier glänzt Alia Crums berühmte Rethink Stress Methode – eine kleine, klare 3-Schritte-Praxis, die überraschend tief wirkt. Diese Technik ist so simpel, dass sie in 2 Minuten funktioniert, aber gleichzeitig so wirksam, dass Unternehmen sie in Stress-Trainings einbauen. Und du kannst sie überall anwenden: vor Prüfungen, bei Konflikten, im Training, im Job oder sogar in chaotischen Eltern-Abenden.

Schritt 1: Anerkennen, dass du gestresst bist

Das klingt banal, ist aber entscheidend. Viele Menschen tun so, als wären sie nicht gestresst. Sie beißen die Zähne zusammen und hoffen, dass es „schon weggeht“. Aber Unterdrückung verschlimmert Stressreaktionen.

Besser ist:
kurz benennen, was da ist.

Einfacher Satz:
„Okay, ich bin gestresst – weil mir diese Sache wichtig ist.“

Damit holst du den Stress aus dem Schatten ins Licht. Und das reduziert bereits einen Teil der inneren Reibung.

Hier taucht wieder dein stress mindset auf: Wenn du Stress nicht als Feind siehst, ist Anerkennen kein Scheitern, sondern ein Startpunkt.


Schritt 2: Das Gefühl willkommen heißen

Das klingt vielleicht unlogisch, aber es ist der Kern der Methode. Stress ist ein Zeichen dafür, dass etwas Bedeutung hat: deine Gesundheit, deine Kinder, dein Job, dein Training, deine Ziele.

Wenn du Stress willkommen heißt, sagst du innerlich:
„Das hier ist wichtig. Der Stress zeigt mir, dass ich involviert bin.“

Das verändert emotional die ganze Situation. Statt „Ich will das nicht“ entsteht ein „Ich stehe dazu“. Und genau in diesem Moment schaltet dein Körper von Schutzmodus auf Wachstumsmodus um. Denn dein stress mindset wandelt die Bedeutung des Gefühls.

Stress = Energie, weil du etwas Wertvolles schützen oder erreichen willst.


Schritt 3: Die Energie nutzen – nicht bekämpfen

Jetzt kommt die wichtigste Frage:
„Was kann ich mit dieser Energie JETZT tun?“

Das Ziel ist nicht, den Stress wegzumachen, sondern ihn zu kanalisieren. Stress ist ein gratis zur Verfügung gestellter Energieschub. Und wenn du ihn nutzt, arbeitet dein Körper für dich, nicht gegen dich.

Beispiele:

  • Vor einem wichtigen Call → 6 tiefe Atemzüge → Notizen sortieren → starten.
  • Vor dem Training → Aktivierung als Power nutzen → Fokus auf den ersten Satz.
  • Vor einem Konflikt → Klarheit nutzen → 1 Satz vorbereiten, der Ruhe reinbringt.
  • Bei Überforderung → schmaler Fokus nutzen → eine Sache → 10 Minuten.

Das stress mindset bestimmt hier, ob du die Energie sehen kannst – oder ob du nur die Anspannung wahrnimmst.

Mit dieser Methode machst du etwas Überraschendes:
Du hörst auf, Stress zu bekämpfen.
Du beginnst, ihn zu steuern.
Und genau dann wird Stress von „Feind“ zu „Ressource“.


6. Wie Placebo & Nocebo deinen Alltag beeinflussen – weit mehr als du denkst

Placebo kennt jeder: Ein Scheinmedikament hilft, obwohl es keine Wirkstoffe enthält. Aber Nocebo – das Gegenteil – ist genauso mächtig, nur viel weniger bekannt. Und es hängt direkt mit deinem stress mindset zusammen.

Nocebo bedeutet:
Eine negative Erwartung erzeugt ein reales, negatives körperliches Ergebnis.

Beispiel:
Wenn Patienten hören, dass ein Medikament bestimmte Nebenwirkungen haben „kann“, bekommen sie diese Nebenwirkungen deutlich häufiger – selbst wenn sie ein Placebo nehmen. Nicht eingebildet, sondern biologisch messbar.

Das zeigt, wie stark Bedeutungen den Körper formen. Und das gilt nicht nur für Medikamente, sondern auch für Stress.

Wenn dein stress mindset lautet:
„Stress macht mich krank“,
erhöhst du die Wahrscheinlichkeit, dass Stress genau das tut.

Wenn dein stress mindset lautet:
„Stress aktiviert Ressourcen, die mir helfen können“,
dann nutzt du die gleichen körperlichen Reaktionen für Leistung statt Belastung.

Nocebo ist ein Hinweis darauf, dass Worte, Labels, Nachrichten, Gesundheitswarnungen und Selbstgespräche viel machtvoller sind, als wir oft glauben.

Und genau deshalb ist es wichtig, wie du über Stress sprichst:

  • statt „Das macht mich fertig“ lieber „Das fordert mich, aber ich wachse daran“
  • statt „Ich halte das nicht aus“ lieber „Es ist intensiv, aber ich bleibe klar“
  • statt „Das ist zu viel“ lieber „Ich mache es Schritt für Schritt“

Sprache ist der erste Hebel, mit dem du dein stress mindset neu programmierst.

7. Mindset in Ernährung, Bewegung & Gesundheit – praktische Beispiele für deinen Alltag

Das stress mindset wirkt nicht nur bei Krisen oder großen Herausforderungen. Es beeinflusst jede Alltagssituation, in der dein Körper aktiviert wird: Essen, Training, Arbeit, Schlaf, sogar emotionale Gespräche. Der Clou: Kleine Mindset-Wechsel haben enorme körperliche Konsequenzen.

Hier findest du drei Bereiche, in denen du das stress mindset sofort praktisch einsetzen kannst – leicht, alltagstauglich und ohne Esoterik.


Mindset & Ernährung: Warum „genug“ wichtiger ist als „gesund“

Viele Menschen essen gesund – fühlen sich danach aber trotzdem hungrig, unzufrieden oder „nicht richtig satt“. Das liegt nicht nur an der Portion, sondern oft am Gedanken dahinter.

Wenn dein inneres Skript lautet:
„Ich esse jetzt etwas Leichtes, damit ich brav bin“,
schickt dein Körper ein entsprechendes Signal: „Da fehlt etwas.“

Wenn du aber – wie in der Milchshake-Studie – den gleichen Snack mit dem Gefühl „Das reicht mir, das ist vollwertig, das tut mir gut“ isst, reagiert der Körper anders. Die Sättigungshormone steigen stärker an, der Stoffwechsel wird aktiver und du fühlst dich ruhiger.

Das bedeutet:
Nicht das Essen allein sättigt dich – sondern wie du darüber denkst.

Und wenn du Stress hast und gleichzeitig denkst: „Ich esse schnell was, aber eigentlich ist das schlecht“, erzeugst du sogar einen doppelten Nocebo-Effekt.

Eine bessere Alternative:

  • bewusst essen
  • bewusst entscheiden
  • bewusst sagen: „Das ist genug für mich“

So wird Nahrung wieder zu Energie – nicht zu Stress.


Mindset & Bewegung: Wie ein Reframe dein Training verbessert

Viele Menschen sehen Training als Pflicht oder Strafe:
„Ich muss laufen gehen.“
„Ich muss noch ins Gym.“
„Ich sollte mich bewegen.“

Aber dein Körper reagiert viel besser, wenn dein stress mindset Bewegung als Aktivierung, Selbstfürsorge oder Chance interpretiert.

Beispiel:
Wenn du vor einem schweren Satz Kniebeugen denkst: „Das ist zu schwer“, steigt Cortisol, deine Muskeln verspannen sich und du wirst unruhig.
Wenn du stattdessen denkst: „Das ist Energie. Mein Körper stellt mir extra Power bereit“, profitierst du von der Stress-Reaktion – statt gegen sie anzukämpfen.

Der Stress ist derselbe.
Die Wirkung ist eine andere.

Und genau das zeigt die Hotel-Studie: Bewegung wirkt stärker, wenn du glaubst, dass sie dir guttut.
Das heißt – deine tägliche Aktivität zählt mehr, wenn du sie als Aktivität bewertest.

Sätze wie:

  • „Treppen sind Mini-Workouts.“
  • „Mein Alltag bewegt mich gesund.“
  • „Das hier stärkt mich.“

… verändern, wie dein Körper Energie nutzt und wie motiviert du bleibst.


Mindset & Gesundheit: Wie du Symptome interpretierst

Ein wichtiger Bereich ist die Bedeutung von Symptomen. Viele Menschen erleben kleine Zipperlein und interpretieren sie sofort negativ. Das ist verständlich – aber oft verstärkt es das Problem.

Beispiel:
Ein schneller Herzschlag kann bedeuten, dass du Angst hast.
Aber er kann auch bedeuten, dass dein Körper gerade Energie mobilisiert.

Wenn du ein neutrales oder sogar konstruktives stress mindset verwendest, wird der Herzschlag weniger bedrohlich. Und dadurch sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass er sich hochschaukelt.

Das Gleiche gilt für:

  • Nervosität
  • Anspannung
  • Wärmegefühl
  • leichte Übelkeit
  • Muskelzittern

Viele dieser Empfindungen sind Zeichen von Aktivierung – nicht Gefahr.

Der Trick ist, die Bedeutung umzudeuten:
„Das ist mein Körper, der sich bereit macht. Ich nutze das.“

Damit ändert sich die gesamte körperliche Erfahrung – und erstaunlicherweise auch die Intensität.

Das ist das stress mindset in der Praxis:
Du benutzt Stress, statt von ihm benutzt zu werden.


8. FAQs: Häufig gestellte Fragen zum Stress Mindset

Hier kommen die wichtigsten Fragen, die Leser*innen typischerweise haben – kurz beantwortet, leicht verständlich und perfekt für SEO.


Ist Stress wirklich nicht gefährlich?

Doch – übermäßiger, chronischer Stress ohne Erholung kann gesundheitsschädlich sein.
Aber kurzfristiger Stress ist nicht der Feind, sondern ein natürliches Aktivierungsprogramm deiner Biologie.

Das stress mindset entscheidet, wie gut du mit Stress umgehen kannst – aber Pausen, Schlaf und Regeneration bleiben wichtig.


Kann ich Stress einfach „positiv denken“ und dann ist er weg?

Nein.
Ein gutes stress mindset bedeutet nicht, Stress schönzureden.
Es bedeutet, ihn richtig zu verstehen und sinnvoll zu nutzen.

Das Ziel ist:
weniger Kampf, mehr Kooperation mit deinem Körper.


Funktioniert das stress mindset auch bei sehr starkem Stress?

Ja, aber anders.
Bei extremem Stress (z. B. Krankheit, Verlust, Trauma) geht es nicht darum, „positiv“ zu sein.
Sondern darum, zu erkennen, dass auch in intensiven Zeiten Wachstum, Verbindung und Klarheit möglich sind.

Ein stress mindset ersetzt keine Therapie – aber es ergänzt sie.


Wie lange dauert es, sein Stress Mindset zu verändern?

Oft reichen wenige Tage oder Wochen, um erste Effekte zu spüren.
Der Schlüssel ist Wiederholung:

  • Sprache bewusst wählen
  • Reframes anwenden
  • Symptome neutral interpretieren

Das Gehirn ist plastisch – es passt sich an.


Kann ich das Stress Mindset auch im Sport nutzen?

Ja. Besonders gut.
Viele Athleten nutzen Stress als „Power-Modus“, nicht als Gefahr.
Vor einem Satz, Rennen oder Wettkampf kannst du dir sagen:
„Diese Aktivierung gehört dazu. Mein Körper macht das absichtlich.“

Das verbessert Fokus, Timing und Kraft.


Ist das nicht einfach Placebo?

Nein – aber Placebo spielt eine Rolle.
Ein Placebo ist ein biologisch messbarer Effekt, der auf Erwartungen basiert.
Ein stress mindset funktioniert ähnlich, aber breiter:
Es beeinflusst Verhalten, Aufmerksamkeit, Hormone und Motivation.

Das macht es zu einem echten Werkzeug – nicht zu Einbildung.


Was mache ich, wenn ich sehr negativ über Stress denke?

Dann beginne klein.
Eine einzige Frage reicht:
„Was zeigt mir dieser Stress über das, was mir wichtig ist?“
Das reicht für den ersten Schritt Richtung neuem stress mindset.


9. Quellenangaben & weiterführende Links

Hier findest du die relevanten wissenschaftlichen Studien und Ressourcen.


Primäre Forschung von Alia Crum

  • Crum, A. J., Jamieson, J. P., & Akinola, M. (2018).
    Optimizing Stress: An Integrated Intervention for Regulating Stress Responses.
    Journal of Experimental Psychology: General.
  • Crum, A. J., Salovey, P., & Achor, S. (2013).
    Rethinking Stress: The Role of Mindsets in Determining the Stress Response.
    Journal of Personality and Social Psychology.
  • Crum, A. J., Corbin, W. R., Brownell, K. D., & Salovey, P. (2011).
    Mind Over Milkshakes: Mindsets, Not Just Nutrients, Determine Ghrelin Response.
    Health Psychology.
  • Crum, A. J., & Langer, E. J. (2007).
    Mind-Set Matters: Exercise and the Placebo Effect.
    Psychological Science.
    (Hotel-Housekeeper-Studie)

Verwandte Forschung

  • Jamieson, J. P., Mendes, W. B., Blackstock, E., & Schmader, T. (2010).
    Turning the Knot: Reframing Stress Improves Performance.
  • Benedetti, F. (2014).
    Placebo Effects: Understanding the Mechanisms in Health and Disease.
  • Sapolsky, R. (2015).
    Stress and the brain: Why stress matters and how your interpretation beeinflusst.

Weiterführende Ressourcen

und schau auch gerne hier vorbei: Gehirngesundheit optimieren – Neue Erkenntnisse aus Neurochirurgie, Lifestyle & Prävention – Longevity-Wiki

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